Uwe-Michael Diedrich (voc, g, h)
“Meine musikalische Ader muss ich wohl von meinem Vater Paul geerbt haben. Schon als kleiner Junge erlebte ich ihn, wie er mit seinem Schifferklavier die Leute auf Familienfeiern zum Mitsingen animierte. Die wilden Sixties schwappten wenig später mit der Musik der Rolling Stones und Beatles auch in mein Kinderzimmer. Gitarre spielen wurde so bald zu meinem dringlichsten Wunsch. Mit Unterstützung meines Zeichenlehrers brachte ich es mir autodidaktisch bei. Es folgten Versuche, mich als Sänger und Gitarrist in meiner Heimatstadt Brandenburg bei immer neuen Bandgründungen zu profilieren. Diese waren leider wegen beschaffungstechnischer Probleme nie von langer Dauer. Erst im damaligen „Klubhaus der Bauarbeiter“ des BMK Ost in Brandenburg an der Havel fand ich Gleichgesinnte und begann, mich auch für die aufkommende Singebewegung zu interessieren. Bald faszinierten mich Songs von Hannes Wader, Reinhard Mey aber auch Gerhard Gundermann und Kurt Demmler und ich versuchte, einige dieser Lieder nachzusingen. Ab und an hatte ich auch Erfolge damit, z.B. bei innerbetrieblichen Veranstaltungen oder Musikwettbewerben.
Die Jahre vergingen und mit Beruf, Studium, Familiengründung und Wendezeit waren mit meinen langen Haaren auch meine Ambitionen verschwunden, Musik zu machen. Die Aktivitäten beschränkten sich auf Familienfeiern und private Feten. Das änderte sich erst wieder, als ich meinen Freund Gunar, dessen musikalische Aktivitäten mir aus meiner Tätigkeit heraus nicht verborgen geblieben waren, gegen Ende meines Berufslebens zum gemeinsamen Probemusizieren überreden konnte. Zusammen spielen wir seitdem als Duo „nah.dran“ einige der schönsten und bekanntesten Lieder von Hannes Wader, aber auch internationale Songs aus dem Leben und vor allem gesellschaftskritische Lieder.”
Gunar Maria Wagner (voc, g, b, perc)
“Irgendwann in der Mitte der sechziger Jahre, zur Zeit der Hollies, Kinks und Jimi Hendrix, hatte wohl jeder mal den Wunsch, Musik zu machen. Dank der Unterstützung meiner Eltern konnte ich diesen Wunsch verwirklichen und begann, Gitarre zu lernen. Nach einem kurzen Ausflug in die Gefilde der Konkurrenz als „Schallplattenunterhalter“ kam ich zur Beatmusik. Seitdem war ich in den verschiedensten Amateurbands unterwegs, immer an der Bassgitarre und am Gesangsmikrofon.
Während meines Studiums kam ich erstmals mit dem politischen Lied in Berührung. Sicherlich nicht ganz freiwillig (wir brauchten die Singeclub-Technik auch für unsere Schulband!), aber doch mit einem gewissen Interesse für die Klassiker des politischen Liedes wie Seeger, Belafonte oder Brecht. Dieses musikalische Betätigungsfeld lag nach Beendigung der Studienzeit allerdings wieder brach, das Interesse galt wieder voll und ganz der Rockmusik, auch schon mal Tanzmusik (damit konnte man wenigstens Geld verdienen), bis dann in der Wendezeit und danach keiner mehr Livebands aus dem Osten hören wollte.
Erst Jahre später wollten die Leute wieder Livemusik hören und mit der „Oldieband Potsdam“ kam ich dazu, auf Gewerkschaftsveranstaltungen oder auch mal beim Familienprogramm zum 1. Mai zu spielen. Da ich zur gleichen Zeit Mitglied des ver.di – Bezirksvorstandes Potsdam-Nordwestbrandenburg war, war der weitere Weg fast schon vorgezeichnet. Schließlich arbeitete mein Freund und Kollege Uwe damals hauptamtlich als Sekretär in eben diesem Bezirk.”